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Man setzt den Satz zweispaltig oder dreispaltig, ohne zu bedenken, wie ermüdend das Lesen mehrspaltien Satzes ist.
Quelle: Das moderne Buch. Lindau: Jan Thorbecke, 1947. S. 32.
Die Freiheit des Entwerfers liegt nicht am Rand seiner Aufgabe, sondern in deren Mittelpunkt.
Die Typographie ist nicht eine Kunst, obwohl sie im Dienst einer Aufgabe steht, sondern gerade deswegen. Die Freiheit des Entwerfers liegt nicht am Rand seiner Aufgabe, sondern in deren Mittelpunkt. Erst dann ist der Typograph frei, etwas Künstlerisches zu Ieisten, wenn er seine Aufgabe in allen ihren Teilen versteht und denkt. Und jede auf dieser Grundlage gefundene Lösung wird eine integrale sein, wird eine Einheit von Sprache und Schrift, von Inhalt und Form bilden.
Quelle: Programme entwerfen: statt Lösungen für Aufgaben Programme für Lösungen. 3. Ausgabe. Baden: Lars Müller, 2007. S. 58.
Er ist am wirtschaftlichsten zu setzen und am mühelosesten zu lesen.
Unsere gewohnte Satzart, der Blocksatz, präziser gesagt: der ausgeschlossene Satz, bei dem alle Zeilen gleich lang, dafür aber die Wortabstände unterschiedlich groß sind, ist durch fünf Jahrhunderte Lesegewohnheit zur Norm geworden. Er ist am wirtschaftlichsten zu setzen und am mühelosesten zu lesen. Dennoch taugt er nicht immer, vor allem nicht bei kürzeren Zeilen.
Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 90.
Kapitälchen dürfen nicht durch Verkleinerung von Versalien, sogenannte falsche Kapitälchen, imitiert werden.
Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 83.
Ob der Name des Autors, der Titel des Buches, der Untertitel und sogar der Verlag als geschlossene Gruppe, womöglich in einem Schriftgrad gesetzt werden können oder ob sie typographisch unterschieden und räumlich getrennt sein sollen, ist eine Frage der typographischen Weltanschauung und nicht der typographischen Gestaltung.
Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 317.
einen text, der gar rechtsbündig gesetzt wäre, mit flatterndem zeilenanfang, fassen wir erst gar nicht an.
es ist eine ganz lapidare, aber wesentliche einsicht. wir legen bücher und drucksachen mit fließtext aus der hand, die nicht eine klare kante am zeilenanfang haben. also linksbündig sind. einen text, der gar rechtsbündig gesetzt wäre, mit flatterndem zeitenanfang, fassen wir erst gar nicht an.
Quelle: Typographie. 3. Aufl. Lüdenscheid: Ernst & Son, 1995. S. 139.
die letzte einheit der staben, wie auch die jeder geometrischen figur und aller kunstformen ist der einfache strich, die linie, gerade oder gebogen.
Quelle: Sprache und Schrift. Berlin: Verlag des Vereins Deutscher Ingenieure, 1920. S. 83.
Über Typographie lassen sich unzählige Gesetze schreiben. Das Wichtigste ist: Mach es niemals so, wie es jemand vor Dir gemacht hat. Oder man kann auch sagen: mach es stets anders, als es die anderen machen.
Quelle: Wo der Buchstabe das Wort führt. Ansichten über Schrift und Typographie. Ostfildern: Hatje & Cantz, 1994. S. 99.
Sind alle Zeilen und Satzgruppen ›auf Mitte‹ ausgeschlossen, so spricht man von Mittelachsen oder symmetrischer Typographie.
Sind alle Zeilen und Satzgruppen ›auf Mitte‹ ausgeschlossen, so spricht man von Mittelachsen oder symmetrischer Typographie. Entscheidend für die Gesamtform ist der Zeilenfall innerhalb der einzeinen Zeilengruppen und deren Verbindung untereinander.
Quelle: Das Setzerlehrbuch. Die Grundlagen des Schriftsatzes und seiner Gestaltung. 3. Auflage. Stuttgart: Otto Blersch, 1965. S. 285.
Die Strukturierung eines Textes durch Absätze ist Sache des Autors. Sache des Typografen ist es, das verständlich zu gestalten.
Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 122.
Schriftmischungen sind beschränkt, das heißt, es können nicht wahllos irgendwelche Schriften nebeneinander verwendet werden.
Quelle: Sechs Essays zur Typografie, Schrift, Lesbarkeit. Zürich / Sulgen: Niggli, 1996. S. 146.
Marginalien, meist am äußeren Rand neben dem Satzspiegel stehend, sind ein typografisch reizvolles Mittel, ergänzende Texte zuzuordnen.
Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 162.
Der Satz auf Mittelachse ist für längere Lesetexte kaum geeignet.
Der Satz auf Mittelachse ist für längere Lesetexte kaum geeignet. Doch bei den Ausgangsseiten wurden die trichterförmig such verjüngenden ›Spitzkolumnen‹ so häufig benutzt, daß man sie nicht übergehen kann. Heute ist ein solche Spitzkolumne nur noch als typographisches Zitat denkbar.
Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 89.
Die einfachste Lösung ist immer noch weit verbreitet: handgeschrieben, mit Kreide auf der Tafel.
Bestimmte Schriften verbinden wir mit bestimmten Waren. Frische verlangt immer nach einer flüchtigen, handgeschriebenen Mitteilung, während Technik den kühlen, konstruierten Ausdruck braucht. Warme, weiche Waren passen gut zu abgerundeten Serifen, Vollwertnahrung am besten zu handgemachten, groben Konturen, und im seriösen Geldgewerbe nimmt man immer wieder gern die Schriften der Kupferstichzeit, denen man Ehrlichkeit und Solidität unterstellt. In vielen Fällen macht das alles Sinn. Im Gemüseladen und beim Fleischer ändern sich die Angebote und die Preise häufig und niemand will und kann ständig neue Schilder drucken. Die einfachste Lösung ist immer noch weit verbreitet: handgeschrieben, mit Kreide auf der Tafel. Leider hat nicht jeder Gemüsehändler eine lesbare oder gar attraktive Handschrift, was dann doch zum Fälschen per Grafikdesign einlädt: eine Schreib- oder Pinselschrift auswählen und das neue Schild schnell auf dem Laserdrucker im Hinterzimmer drucken. Weiß auf schwarz sieht dann aus wie die alte Schiefertafel, nur besser lesbar.
Quelle: Über Schrift. Mainz: Verlag Hermann Schmidt Mainz, 2004. S. 163.
Ich bin davon überzeugt, daß die Typografie der nächsten Zukunft sehr gelockerte Formen suchen wird.
Ich bin davon überzeugt, daß die Typografie der nächsten Zukunft sehr gelockerte Formen suchen wird. Man wird mit Schriftmischungen und Kontrastwirkungen arbeiten und viel bewußter als heute zwischen Werkschriften und Auszeichnungsschriften unterscheiden. Man wird sich um eine kleine Auswahl gut lesbarer und möglichst neutraler Werkschriften bemühen, die überall dort zu verwenden sind, wo glatter Satz hemmungslos gelesen werden soll. Als Gegensatz zu diesen Typen wird man in Überschriften, Schlagzeilen und ganz kurzen Texten überraschende und reizvolle Auszeichnungsschriften brauchen. Diese Schriften sollen nicht mit dem kunstgewerblichen Anspruch auftreten, für jeden Zweck verwendbar zu sein. Sie sollen als typografisches Gewürz dienen und mit Vorsicht und Absicht gebraucht werden.
Quelle: Thesen zur Typografie. Aussagen zur Typografie im 20. Jahrhundert. Eschborn: Linotype GmbH, 1986. S. 33.
Gute Typografie ist übersichtlich, geordnet und schön; schlechte ist unübersichtlich, unordentlich und sieht häßlich aus.
Quelle: Thesen zur Typografie. Aussagen zur Typografie im 20. Jahrhundert. Eschborn: Linotype GmbH, 1986. S. 51.
Schriftmischungen, die nur der Fachmann erkennt, sind sinnlos.
Quelle: Lesetypografie. 5. Auflage. Mainz: Verlag Hermann Schmidt, 2010. S. 138.
Blocksatz stellt den Setzer oder sein Programm oft vor die Entscheidung: zu große Wortabstände oder schlechte und häufige Trennung.
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